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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : btrfs oder zfs



Schreibtroll
28.10.14, 21:39
Beide wurden ja inzwischen als "stabil" klassifiziert.

Lohnt sich ein Test? Oder besser bei ext4 bleiben?? Bzw. für wen/was lohnen die?

Kann da mal wer aus dem Nähkästchen plaudern?! Wäre nett!

marce
28.10.14, 21:46
Frage zuvor: die z.B. entsprechenden Wiki-Artikel zu den jeweiligen FS sind bekannt und gelesen?

Schreibtroll
28.10.14, 22:18
Aber ja doch marce :D

Weisst Du - ich google vorher. Bin ja nicht erst seit gestern bei den Pingis. Aber mein Manko ist, dass ich nicht Informatik studiert habe.

Und wenn eine Frage gleich mit der Gegenfrage "haste schon Wiki gefragt" beantwortet wird, dann ist Forum doch eigentlich überflüssig oder?

Ich fragte nicht, was das ist, sondern ob es einen Versuch wert ist. Und nach "Nähkästchen-Weisheiten". Nicht nach Wiki.

marce
29.10.14, 07:14
Schon klar. Mir ging es nur darum, ob - sollte ich auf die Idee kommen, Erkenntnisse zu posten, das Grundlegende Wissen über die verschiedenen Dateisysteme vorhanden ist (dann ist so ein Thread aus meiner Sicht auch sinnvoll) oder ob wir eben bei 0 anfangen (sollen), was - aus Meiner Sicht - bedeuten würde erst mal auf die off. Dokuseiten und ggf. existente "grobe" Vergleiche zu verweisen und dann, wenn mal die Basiscs klar sind, tiefer einzusteigen.

... und eben jenen ersten Schritt - wenn wir da anfangen sollen, braucht's für mich den Thread nicht, weil ich eben das überall nachlesen kann.

Genau so könnte man noch fragen, ob der Thread eher "akademischer Natur" ist oder ob es bei Dir konkrete Themen gibt, die Dir das Gefühl geben, ein Filesystem-Vergleich oder gar Wechsel ist sinnvoll. Oder ob Du konkrete Anwendungsszenarien hast, in denen die Wahl des Dateisystems auch reale Auswirkungen hat.

Weil - sind wir doch mal ehrlich - für die meisten ist die Frage des Dateisystems auf der Prioliste eher in den unteren Bereichen anzuordnen (geschweige daß sie denn überhaupt im Installer den Punkt jemals zu Gesicht bekommen würden)

Schreibtroll
29.10.14, 10:36
moin marce :D

Naja - ich lese schon. Unter anderem das hier: http://www.adlerweb.info/blog/2013/10/12/ext4-vs-btrfs-mal-wieder

Nur geht es mir ja um Intern und dann noch auf z. B. SSD. Deshalb bin ich an "Nähkästchen" interessiert - das findet man schwer im www.

In Suse-Enterprise_12 ist btrfs als Standard vorgegeben.

DrunkenFreak
29.10.14, 11:56
Suse 12 hat btrfs nur für das System als Standard. Für die Datenpartitionen wird xfs genutzt.

btrfs lohnt sich natürlich für den, der die Features unbedingt braucht. Das ganze RAID-Gedöhns ist meiner Meinung nach eher unwichtig, da man sowas auslagern sollte auf den RAID-Controller. Snapshots und COW sind da schon interessanter. Hier kann man relativ gefahrlos im System rumtesten oder Updates einspielen.

ZFS lohnt sich meiner Meinung nach nicht für Linux, solange es im Userspace läuft. Unter FreeBSD hatte ich es einige Zeit am laufen, konnte aber für mich keine Vorteile erkennen. Einzig die Konfiguration eines Softwareraids war recht einfach. Die Synchronisation ging auch recht flott im Gegensatz zu einem Softwareraid unter Linux (mir ist regelmäßig eine Platte aus dem RAID geflogen wegen Hardwareinkompatibilitäten). Der ganze Server lief aber auch nur als NAS, daher wenig aussagekräftig.

Ich bin seit einiger Zeit am überlegen, ob ich btrfs nutzen soll auf meinem Rechner. Bis jetzt hat mich allerdings eine fehlende Aussage bzgl. der Stabilität davon abgehalten.

linux-freund23
29.10.14, 15:20
Hallo,

hier mal aktuelle Infos zur Frage der Stabilität von Btrfs unter openSUSE:

Auch bei Btrfs, das von seinen Hauptentwicklern bislang noch nicht als stabil eingestuft wird, hat Suse einige Funktionen standardmäßig deaktiviert, die bekanntermaßen unreif sind; darunter die Unterstützung für Kompression, Raid 5 & 6 oder Device Replace. [...] Als indirekte Reaktion auf diesen Artikel hat der leitenden Btrfs-Entwickler erklärt, er stufe Btrfs als stabil ein.
(Quelle: heise.de (http://www.heise.de/open/artikel/Die-Neuerungen-von-Suse-Linux-Enterprise-12-2432573.html?artikelseite=2))

und hier das aktuelle Statement von Chris Mason (Btrfs-Erfinder) zur Frage der Stabilität von Btrfs:
Btrfs-Erfinder stuft sein Linux-Dateisystem als stabil ein (http://www.heise.de/open/meldung/Btrfs-Erfinder-stuft-sein-Linux-Dateisystem-als-stabil-ein-2437356.html)

Hauwech
30.10.14, 01:37
Ich nehm mal an, Du redest nicht von ZFS sondern von ZOL (ZFS on Linux).

ZOL ist zwar relativ stabil, aber es "hackelt" an gewissen Stellen dann doch, verglichen mit dem Original.

Siehe: https://github.com/zfsonlinux/zfs/issues


Ich persoenlich habe mit ZOL im SOHO (http://en.wikipedia.org/wiki/Small_office/home_office) Bereich sehr gute Ehrfahrungen gemacht.

Mir gefällt die Datendeduplizierung, das Komprimieren und vorallem die "Fehlersicherheit" - wenn sich der Pool auf mehrere Platten verteilt.

Solltest Du nur eine Platte einsetzen, bleib bei ext4. Die richtigen Vorteile kannste bei ZFS/ZOL nur mit mehreren Platten geniessen, und mit entsprechenden RAM Ausbau.

quinte17
30.10.14, 22:02
btrfs lohnt sich natürlich für den, der die Features unbedingt braucht. Das ganze RAID-Gedöhns ist meiner Meinung nach eher unwichtig, da man sowas auslagern sollte auf den RAID-Controller. Snapshots und COW sind da schon interessanter. Hier kann man relativ gefahrlos im System rumtesten oder Updates einspielen.
vor allem für raid sind btrfs und zfs interessant, eben weil es nicht ausgelagert ist. bei einem resync werden nur benötigte dinge synchronisiert, bei einem dummen hardwarecontroler wird wieder alles gespiegelt..
zusätzlich sollte hier noch erwähnt werden, dass durch das raid feature auch checksums verwendet werden, was gegen bitrot schützen kann: http://arstechnica.com/information-technology/2014/01/bitrot-and-atomic-cows-inside-next-gen-filesystems/

DrunkenFreak
31.10.14, 08:22
Das RAID von btrfs oder ZFS lohnt sich meiner Meinung nach nur, wenn ich auf Performance verzichten kann. Eine Synchronisierung findet jetzt nicht so häufig statt, als dass ich den Performanceverlust in Kauf nehmen würde. Für Privat ist das vielleicht noch kein so großes Problem. Wenn ich aber an "normale" Server denke, ist der RAID-Controller meist schon mit eingebaut und somit sehe ich keinen nutzen mehr der RAID-Funktionalitäten der beiden Dateisysteme.

Schreibtroll
31.10.14, 22:15
Nur zu - man kann nicht genug Happi ausm "Nähkästchen" bekommen.

Bisher:

Sehe ich es so richtig, dass auf der Kiste fürs OS selber ext4 (zumindest noch) die bessere Wahl ist?
Und auf einer NAS mit 4 Platten im RAID eher btrfs? Ich hab da doch eh nur auf einer Kiste die Möglichkeit zu nfs - der Rest geht gezwungenermassen über cifs.

marce
31.10.14, 22:24
wie kommst Du denn nun plötzlich auf NFS oder CIFS? Das hat mit dem Filesystem, das lokal auf dem Server läuft so rein gar nichts zu tun.

Schreibtroll
04.11.14, 01:29
wie kommst Du denn nun plötzlich auf NFS oder CIFS? Das hat mit dem Filesystem, das lokal auf dem Server läuft so rein gar nichts zu tun.

Ich habe nie nimmer nicht von Server gesprecht! :D

marce - wenn "man" schon versucht, sich schlau zu machen, dann doch möglichst vollumfänglich oder?

Zum Einen gehts darum, was man "hier auf der Kiste" macht - ext4 behalten oder...
Zum Anderen gehts darum, was man auf einer NAS beispielsweise macht...

Wegen NAS bzw. zweiter, dritter etc. Klappkasten mit Zugriff auf die Daten kommt dann natürlich auch noch die Übertragung ins Spiel. Deren Speed entscheidet schlussletztendlich, was geht.

Nu bekomme das blos nicht wieder in den falschen Hals uns schreibe schon wieder so ein "Abwürge-Post". Der Speed zwischen den Kisten ist mir latte. Mich interessiert Sicherheit und Vor/Nachteile zu ext4.

Ich bin von früher gebranntes Kind - meine Daten liegen nie im System. Eine ungetrennte Part fürs OS und eine Part ausschliesslich für Daten. Das /home habe ich aus früheren schlechten Erfahrungen nie übernommen in eine Neuinstallation - liegt also jungfräulich im OS.

nopes
04.11.14, 01:41
Ist doch "nur" ein FS, für Sicherheit sorgen die "Programme" die es nutzen - wenn Netzwerk mit ins Spiel kommt, sind eh meist andere Sachen relevant. Egal vielleicht hilft dir ja diese Wiki (http://en.wikipedia.org/wiki/Comparison_of_file_systems), denn oft hängt die Wahl des FS ja auch mit dem Szenario zusammen.

Davon ab, ich würde schon allein wegen dem Urheber zfs nehmen bzw. btrfs ausschließen ;)

stxShadow
04.11.14, 15:43
*Nähkästchen auf*

Wir haben mal eine zeitlang BTRFS getestet. Auf hoch belasteten Servern (auch wenn es nur Testdaten waren) ist uns immer wieder das Filesystem regelrecht gestorben. Ein Recovery war denn nicht möglich. Dies ist inbesondere beim nutzen der verschiedenen Snapshot Funktionen aufgetreten. Wir haben uns mittlerweile schweren Herzens wieder davon verabschiedet BTRFS einsetzen zu wollen. -> Gerade die Features dieses System (Snapshots, Deduplizierung, Raid etc) machen es ja so interessant. Wenn dann etwas nicht funktioniert ist es um so ärgerlicher.

*Nähkästchen zu*

marce
04.11.14, 19:07
wann war das denn?

stxShadow
04.11.14, 20:11
das letzte Mal vor ca. 3 Monaten getestet. Einen aktuelleren Stand habe ich leider nicht. Da ein Dateisystem aber ziemlich essentiell ist, bin ich da dann lieber nach den Erfahrungen vorsichtig.

sysop
05.11.14, 11:13
ZFS hat schon was, allerdings nur, wenn man entsprechenden Bedarf hat.
Die Selbstdiagnose und "Selbstheilung" bei grossen Plattenverbänden ist schlicht ein Traum. Die Bedienung und Wartung ist einfach, auch wenn man sich erst einmal durch die ganzen Möglichkeiten durchackkern muss. Seine Möglichkeiten spielt ZFS erst aus, wenn es mit riesen Datenpools umgehen muss, sowas gibt es privat aber eher nicht.