Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Partitionierung bei Hardware- und Systemumzug
Hallo,
wir bekommen bald einen neuen Rechner, welcher nun auch eine 60GB große SSD hat. Dazu noch 1TB HDD. Jetzt würde ich gerne unser Linux von alten auf den neuen Rechner umziehen und dabei auch gleich von openSUSE 11.2 auf eine andere Distribution umziehen. Jetzt frage ich mich schon mal wie ich dann die Partitionen am besten aufteilen soll.
Wie gesagt, die aktuelle Installation ist openSUSE. Es gibt vier Benutzer-Accounts auf dem Rechner mit einer 500GB Festplatte. Diese ist in /boot, swap, /, und eine große /home Partition aufgeteilt.
Beim Umzug würde ich natürlich gerne möglichst wenig der nutzerspezifischen Einstellungen verlieren und dachte daran root und swap auf die SSD und das alte /home auf die HDD zu klonen und anschließend drüberinstallieren. Ist das sinnvoll?
Ich habe jetzt schon oft die Empfehlung gelesen auch /home auf die SSD zu legen und dann Daten über Verlinkungen auf die HDD zu speichern. Wäre ich alleiniger Nutzer, so klingt mir das gut machbar ... aber was mache ich bei vier Accounts? Hierzu habe ich noch nichts gefunden und ich bin ehrlich gesagt auch nicht der sooo geübt. Wir haben vor etwa vier Jahren den Umstieg auf Linux gewagt und seither läuft der alter Rechner wunderbar. Wir haben im Haushalt noch zwei Windows Kisten und lange mit Samba rumgespielt und experimentiert bis alles wunderbar lief. Würde ungern das alles nochmal durchgehen müssen. Deshalb die Frage zusammengefasst:
Wie Partitioniere ich 60GB SSD & 1TB HDD am besten?
Und wie gehe ich beim Umzug am Besten vor damit so wenig wie möglich verloren geht?
Für mich gehören die Fragen zusammen und ich würde mich riesig über eine 'anfängerfreundliche' Antwort freuen. Wir finden Linux toll und hoffen dass es auch hier wieder eine windowsüberlegene Lösung gibt ;-).
Hoffe die Angaben reichen aus
Viele Grüße
DrunkenFreak
10.03.13, 22:00
Dateien, die groß sind und nicht häufig verwendet werden bzw. bei denen es nicht auf die Zugriffsgeschwindigkeit ankommt, auf die HD, Rest auf die SSD.
Also komplett neu installieren und dann /home auf die SSD?
Dann würde ich die Benutzer wieder anlegen und Daten vom alten Rechner auf die HDD kopieren? Welche files / ordner könnte ich dann noch vom alten /home auf die SSD übernehmen?
Hi,
also das mit den Links würde ich dir nicht empfehlen, also kein /home auf der SSD. Ich würde dort diese Dinge verstauen:
/bin
/boot
/etc
/lib
/sbin
/tmp
/usr
Wenn dann noch Platz ist würde ich diese ebenfalls mit auf die SSD legen:
/opt
/var
/srv
Du kannst dir auch anzeigen lassen, wie viel du aktuell in den Verzeichnissen hast
du -hs /*Bei "bloß" 60GB würde ich dazu eine Partition au der SSD erstellen (für "/"), so verschenkst du am wenigsten vom teuren SSD-Platz. Auf der anderen HDD würde ich für die "fehlenden" Verzeichnisse jeweils ein Partition erstellen, Größe würde ich über das "du Kommando" ermitteln, swap würde ich deaktivieren, da man den heute eigentlich nicht mehr braucht (aber Ausnahmen bestätigen die Regel).
Dann denke dran, dass du die Partition auf der SSD richtig ausrichtest (s.a. http://www.thomas-krenn.com/de/wiki/Partition_Alignment). Außerdem solltest du natürlich auch ein zur Hardware passendes FS nehmen, also BtrFS oder noch besser F2FS - s.a. http://en.wikipedia.org/wiki/Solid-state_drive#SSD-optimized_file_systems.
Ansonsten denke dran, dass eine SSD nur begrenzt beschreibbar ist, falls möglich ist es also eine gute Idee /tmp in den Ram zu legen!
Ansonsten denke dran, dass eine SSD nur begrenzt beschreibbar ist, falls möglich ist es also eine gute Idee /tmp in den Ram zu legen!
da kann ich nopes nur zustimmen...
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Falls du den Rechner auch als Arbeitsplatz nutzt such mal nach Anleitungen wie man den Cache von Browsern in den RAM legt.
Wie viel RAM hast du?
und nutze GPT (http://de.wikipedia.org/wiki/GUID_Partition_Table) und kein MBR
grüße Max
@nopes:
Danke für die ausführliche Beschreibung. Muß mich jetzt auch mal in Ruhe mit dem Partitioning Alignment auseinandersetzen. Wenn ich das jedoch richtig verstehe, erzeuge ich eine große passende Linuxpartition auf der SSD und die alte /home kopiere ich auf die HDD. Dann würde ich die Installation vornehmen...
@FaxMax:
Der Rechner wird 4GB haben, wenn er denn kommt...
Wenn ich das jedoch richtig verstehe, erzeuge ich eine große passende Linuxpartition auf der SSD und die alte /home kopiere ich auf die HDD. Dann würde ich die Installation vornehmen...jepp, nur /home dann nicht formatieren :D
Generell wirst du feststellen, dass die SSD Platte sau schnell ist, daher bringe da lieber Anwendungen, Bibliotheken und sowas unter, das bringt den größten Effekt. Bei der Menge RAM würde ich /tmp im RAM anlegen (max 1GB), tmpfs (http://de.wikipedia.org/wiki/Tmpfs) ist hier das Zauberwort.
Das Ausrichten ist wichtig, prüfe das. Sonst läufst du Gefahr immer einen Sektor zu viel zuschreiben und natürlich auch zu lesen. Die Platte verschleißt so schneller und hat obendrein noch einen geringeren Datendurchsatz.
[EDIT]
Nachtrag: /var/log solltest du ebenfalls nicht auf die SSD legen, auf keinen Fall! Eigentlich hat /var da vermutlich ohnehin nichts verloren, aber hängt natürlich vom Fall ab, eine DB kann dort Sinn machen muss es aber nicht, wobei da dann eher Links zur SSD angesagt wären. So herum wird da ein Schuh draus, nicht "Premium by default, sondern hart erlinken" :D
Nur zur Info, bei SLC Flash kriegst ca. 100000 Schreibvorgänge garantiert, wobei die Hardware selbst für eine Verteilung sorgt, also keine Sorge von wegen immer die selbe Datei aktualisieren und so. Wenn es mehr Schreibvorgänge werden ist es ok, es muss aber eben nicht klappen. Mutmaßlich werden da gewisse Reserven in der Hardware eingeplant und es soll auch Hersteller geben, dies es erlauben den Zustand der Hardware dies bzgl. zu ermitteln. Ich nutze eine meiner SSDs inzwischen seit ein paar Jahren (habe mir allerdings auch so meine Gedanken gemacht ;)) und habe noch keine Probleme, von wegen kann nicht mehr schreiben. Habe mich also auch nicht um solche "Tools" bemüht.
ABER: Ich habe eine SD-Karte, was im Grunde das Gleiche ist, mit der ich genau das Problem habe, die ist leider nicht SLC, hat also nur ca. 10000 Schreibvorgänge garantiert (die billige Ware bei den Discountern halt), da kann ich keine Daten mehr drauf legen. Aufgefallen ist mir das auch erst, nachdem ich Daten drauf kopiert hatte und die dann dort defekt sind. Egal was ich drauf kopiere es hat Fehler (evt. ein dickes Problem hinten heraus, "cp" meint alles ist cool) . Erhalten habe ich also nichts von der Karte, zerstört habe ich sie :( => Wenn es denn dann anfängt mit ich kann nicht mehr schreiben, ist es an der Zeit für etwas neues und jetzt die Gelegenheit für Restaurierungen ohne die geliebte SSD nachzudenken - inkrementale Datensicherung (http://de.wikipedia.org/wiki/Datensicherung#Inkrementelle_Sicherung) ist hier das Zauberwort, nur damit du im Falle des Falles, denn Weg zurück finden würdest.
Falls Du /home 1:1 umziehst (auf die HD) und gleichzeitig die Distri wechselst kannst Du eine Überraschung erleben, wenn der WM/das DE nicht 1:1 passt. Bei KDE z.B. hat sich von 3.x zu 4.x und innerhalb von 4.x untereinander manche config und mancher Speicherort von Dateien geändert. Dann läuft $/.kde/... oft ins Nirwana.
Die UIDs/GIDs sollten natürlich auch kompatibel sein. Ist je nach Zieldistri nicht unbedingt gewährleistet.
Daten bleiben erhalten, aber etwas "Hand anlegen" würde ich einplanen.
Und beim Distriwechsel kann auch /etc schnell zickig werden, da die Speicherorte von Distri zu Distri divergieren können. Die config einer 4 Jahre alten smb.conf ist auch nicht ohne weiteres auf eine aktuelle Distri/ein aktuelles Samba übertragbar.
Also plane lieber etwas Zeit und eine fallback-Lösung ein. Je nachdem, von was Du auf was wechselst.
Kreol
Und nochmals DANKE für die tollen Hinweise! Ich werd noch ein bisschen forschen. Doch heute soll der Rechner ankommen... da werd ich bestimmt dann weitere Fragen haben, sorry.
@Kreol
Jaaa, das mit der Distri ist auch noch so ein Punkt. Wie gesagt, bisher hatte ich in der Vergangenheit immer openSUSE verwendet. Was mich mittlerweile allerdings stört, ist die kurze Unterstützung der Versionen und dass immer wieder über Probleme beim Upgrade berichtet wird. Deshalb bin ich noch auf dem 11.2er Stand. Leider, wie auch schon erwähnt, bin ich relativ EDV unerfahren. Ich kann ein paar Basics, aber wenn's dann ans Eingemachte geht muss ich noch viel lernen, wozu ich gerne bereit bin. Aber ein Profi werd ich wohl nie werden. Deshalb habe ich Linux Mint ins Auge gefasst. Könnte es da mit dem Wechsel Probleme geben? Oder doch wieder die openSuse und dann alle paar Jahre wieder alles neu aufsetzen...
Bei mir war ein Wechsel von SuSe auf Mint problemloser als ein Wechsel von einer SuSe-Version auf eine andere.
Bei mir war ein Wechsel von SuSe auf Mint problemloser als ein Wechsel von einer SuSe-Version auf eine andere.Pass nur auf, dass das der Pit nicht liest.
...
Deshalb habe ich Linux Mint ins Auge gefasst. Könnte es da mit dem Wechsel Probleme geben? Oder doch wieder die openSuse und dann alle paar Jahre wieder alles neu aufsetzen...Ist das eine "Welche Distri?" Frage, zu der es bereits 196.527 Threads gibt, die die Suchfunktion des Boards auswirft?
Hier Debian stable, sorglos. Sobald es oldstable wird gibts "vi /etc/apt/sources.list" und "aptitude dist-upgrade". Funktioniert für mich.
Aber das ist nur eine Meinung. Bei den 196.527 Threads gibts auch andere...
Kreol
Ich gebe zu, die Frage war unglücklich. Es sollte keine 'Welche Distri?' Frage werden, denn so etwas ufert immer aus...
In meinem Kopf schwirrt lediglich die Frage rum, ob ich mir bei einem Wechsel nicht noch unerwünschte Probleme einhandle und besser bei der neuen Suse bleiben soll... Aber ich könnte mir auch vorstellen, dass die Probleme von 11.2 nach 12.X größer sind, als von 11.2 nach Mint :o
Aber zum eigentlichen Thema. Habe gestern Nacht mit dem Übertragen der Partitionen begonnen und werde dann heute abend mal in Ruhe mit dem Installieren und Einrichten beginnen... werde mich dann sicherlich noch mal melden...
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