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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dateisystem ohne Partition



hennesiv
29.10.09, 15:13
Hallo zusammen,

ich habe heute bei der Errichtung der loop-aes Verschlüsselung einen kleinen Fehler gemacht. Umso mehr verwundert es mich, dass das ganze funktioniert:

losetup -e AES256 /dev/loop0 /dev/hdb
mkfs.ext3 /dev/loop0
mount /dev/loop0 -t ext3 /mnt/ -o loop

fdisk -l:
Disk /dev/hdb: 250.1 GB, 250059350016 bytes
255 heads, 63 sectors/track, 30401 cylinders
Units = cylinders of 16065 * 512 = 8225280 bytes
Disk identifier: 0x6efb3ba5

Disk /dev/hdb doesn't contain a valid partition table

Ich habe quasi gar keine Partition auf der Festplatte. Kann ich das so lassen oder sollte ich erst eine Partition erstellen und dann die Verschlüsselung auf /dev/hdb1 setzen? War mir vorher nicht bekannt, dass man eine Festplatte ohne Partition mit einem Dateisystem versehen kann :)

Gruß hennesiv

HirschHeisseIch
29.10.09, 15:45
Frei nach dem Motto "Alles ist eine Datei" kannst Du ein Dateisystem erstellen, worauf Du willst (fast zumindest... ;))
Du kannst auch eine Container-Datei anlegen, in der Du ein Dateisystem erstellst.

Für gewöhnlich erstellt man Partitionen. Auch, wenn die Ganze Platte benutzt werden soll. Das dient aber mehr der Übersicht als irgendwelchen Technischen hintergründen.
Du hast also die Wahl. Entweder partitionieren und neu einrichten, oder so weiter nutzen.

Aber mal am Rande:
Darf man fragen, warum loop-AES, und nicht LUKS/DM-Crypt?

hennesiv
29.10.09, 20:02
Hi,

danke für deine Antwort. Zu deiner Frage. Ist einfach gewohnheit, hatte ich früher benutz ich jetzt auch ;)

hast du vllt. irgend eine quelle zu der sache mit der partitionierung? hab ich vorher noch nie gesehen, dass man ein filesystem auf eine festplatte spielen kann ohne sie zu partitionieren

Rain_maker
29.10.09, 21:13
hast du vllt. irgend eine quelle zu der sache mit der partitionierung? hab ich vorher noch nie gesehen, dass man ein filesystem auf eine festplatte spielen kann ohne sie zu partitionieren

Dazu braucht es eigentlich keine Quelle, wie er ja schon schrieb "Alles ist eine Datei" auch Deine Festplatte (in dem Fall /dev/sd*irgendwas*).

HirschHeisseIch
29.10.09, 23:19
Ne Quelle hab ich dazu auch nicht... Aber ein Proof-Of-Conzept könnt ich Anbieten:

~# dd if=/dev/zero of=testfile bs=100M count=1
1+0 records in
1+0 records out
104857600 bytes transferred in 4.725159 seconds (22191338 bytes/sec)
~# file testfile
testfile: data
~# mkfs.ext3 testfile
mke2fs 1.37 (21-Mar-2005)
testfile is not a block special device.
Proceed anyway? (y,n) y
Filesystem label=
OS type: Linux
Block size=1024 (log=0)
Fragment size=1024 (log=0)
25688 inodes, 102400 blocks
5120 blocks (5.00%) reserved for the super user
First data block=1
13 block groups
8192 blocks per group, 8192 fragments per group
1976 inodes per group
Superblock backups stored on blocks:
8193, 24577, 40961, 57345, 73729

Writing inode tables: done
Creating journal (4096 blocks): done
Writing superblocks and filesystem accounting information: done

This filesystem will be automatically checked every 25 mounts or
180 days, whichever comes first. Use tune2fs -c or -i to override.
~# mkdir testdir
~# mount testfile testdir/ -o loop
~# ls -l testdir/
total 12
drwx------ 2 root root 12288 Oct 30 00:13 lost+found
:~# file testfile
testfile: Linux rev 1.0 ext3 filesystem data (needs journal recovery)
~# umount testdir/
~# ls -l testdir/
total 0


Dem System, dem mkfs und anderen Tools ist es (nahezu) völlig egal, was sich hinter der Datei versteckt, in der ein Dateisystem erstellt werden soll, oder was gemountet werden soll oder sonst was.

pferdefreund
30.10.09, 06:22
Das ganze nennt man auch ab und an Superfloppy. Das ist zwar ne Weichdisk, aber
die hat ja normalerweise auch keine Partition. Gibts auch bei USB-Sticks ab und an...