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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Systemzeit ändert sich ...



der_colonel
27.09.06, 15:59
Hallo Welt!

Ich habe ein Problem mit meinem Linux/Computer. Er ändert selbständig die Systemzeit. Ich kann im BIOS bzw. unter KDE einstellen was ich will, beim nächsten Systemstart ist die Uhr wieder falsch. Beispiel: Es ist 16:56 real und mein Computer zeigt 19:05

Hinweis: Dies macht er aber erst seit dem KDE-Update (s.u.)

Technische Daten: SuSe 9.3, mit Synaptic von KDE 3.4.x auf 3.5.3 updated.

Vorschläge/Ideen?

mfg

Frank

frank66
27.09.06, 16:09
Gib ihm mal beim booten die Option "noapic" mit.

corax2.05
27.09.06, 17:19
richtige uhrzeit einstellen und danach die datei "adjtime" in /etc löschen.

kreol
27.09.06, 19:32
bzw., als root, den klassischen Dreisprung:
ntpdate ptbtime1.ptb.de # Abgleich der Systemzeit mit der Atomuhr in Braunschweig
hwclock --systohc # Schreiben der Systemzeit ins BIOS
rm /etc/adjtime # löschen der offset-Datei, diese wird vom System neu erstelltAnschliessend ist es günstig den Rechner ein bisschen laufen zu lassen, damit der offset neu ermittelt wird.


Kreol

der_colonel
28.09.06, 06:52
Da ich root bin (und das damit darf ;-)) habe ich mal den Dreisprung ausprobiert. Ich melde mich, wenn es funktioniert hat.

Frank

der_colonel
28.09.06, 13:27
Hat funktioniert!

=> Und warum ist das passiert? Kann mir diese Phänomen mal einer erklären?

corax2.05
28.09.06, 16:45
wie das jetzt bei dir genau zu stande kam kann ich nicht sagen.
"schuld" ist aber die datei adjtime, in der werden deine systemzeitkorrekturen protokolliert. wenn jetzt durch irgeneinen umstand eine große änderung der uhrzeit stattfindet geht das system davon aus das sich deine systemuhr zB in 2 tagen um 60 min verstellt.
das wird dann bei jedem bootvorgang berücksichtigt und die zeit demendsprechend verändert.

ich hoffe man kann das verstehen..!?

der_colonel
29.09.06, 16:04
Klingt gut. Linux geht also davon aus, das es eine Zeitverschiebung um 2 h nicht geben kann ... Cool

Danke

Frank

corax2.05
29.09.06, 16:17
öhm... nein...

lies dir mal das hier durch, vielleicht verstehst du dann was ich meine.

http://www.linuxfibel.de/time.htm#adj

kreol
29.09.06, 16:22
Der Sinn einer "schleichenden" Zeitanpassung mittels einer offset-Datei (der adjtime) dürfte auch darin liegen, daß damit bei ordnungsgemässem Gang der Dinge große Zeitsprünge auf dem System eigentlich vermieden werden.

Das ist insbeondere bei international venetzten Rechner über Zeitzonen hinweg nicht unwichtig. Die laufen zweckmässigerweise über utc (http://de.wikipedia.org/wiki/UTC). Wenn ein Rechner jetzt eine Zeitkorrektur über eine größere Spanne vornimmt (also die Systemzeit um bspw. 2 Stunden zurückstellt) und anschliessend auf Dateien zugreift, kann es passieren, daß diese mit ihrem Erstellungsdatum in der Zukunft liegen bzw. daß Dateien, die von diesem Rechner zuvor angelegt worden sind, für die anderen Rechner im Netz in der Zukunft liegen.

Deswegen werden größere Korrekturen der Systemzeit halt gerne vermieden. Und dafür gibt es die adjtime. Die enthält einen offset, der die Gangungenauigkeiten der Systemzeit sukzessive ausgleichen soll. Wenn aber an der Zeit viel herumgespielt wird, oder die adjtime aus einem anderen Grund einen unsinnigen offset hat, geht das nimmer. Dann hilft halt löschen und den offset neu ermitteln lassen.


Kreol