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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sinnvolle Partitionierung



AKRde
28.10.01, 15:47
Hi zusammen,

ich habe folgende Konfig:

2 Festplatten

1.HDD 2 Partitionen komplett für Windows XP

2.HDD 1. Partition für Windows XP

Den Rest der 2. HDD (17.7 GB) für Linux und hier:

/boot 15MB
/swap 256MB
/ Rest

Fragen:

1.Ist das eine sinnvolle Aufteilung? Oder wie hättet ihr 17.7 GB für Linux (Workstation-PC mit gemischten Anwendungen) aufgeteilt?

2. Wofür wird /boot benötigt? Brauche ich das, obwohl ich Linux von Diskette boote?

3. Das Partitionieren hat mir als Warnung ausgegeben, das /boot mindestens 12MB groß sein muß. Wieso?

3. Ich habe 256MB Arbeitsspeicher. Sind dann 256MB Swap ok?

Danke und Gruß

Andreas

linux-pinguin
28.10.01, 19:03
Also ich glaube Swap sollte man net mehr als den Physikalischen Ram nehmen, und Maximal 128 MB. So stands im RH Handbuch.

joomart
29.10.01, 12:06
Hallo!

Die Partitionierung ist grundsätzlich in Ordnung. Hier dennoch ein paar Hinweise:

1. /boot: hier ist der Kernel von Linux zu finden. Häufig gibt es eine sogenannte 1024-Zylinder-Grenze (bei die ersten 8,4 GB der Festplatte), die einen dazu zwingt, dieses Verzeichnis auf eine eigene Partition zu legen. Der Kernel benötigt ca. 10 - 15 MByte.

2. swap: Linux braucht für seine Arbeit immer genügend RAM. In der Vergangenheit hatten die Rechner immer zu wenig davon, weshalb man eine entsprechend großs SWAP-Partition vorgesehen hat.
Zunächst gilt sicherlich: zu viel RAM kann nicht schaden. Andererseits braucht Linux je nach Nutzung zwischen 16 und 256 MByte Arbeitsspeicher. Es ist also sehr stark von der generellen Nutzung abhängig. Bei einem normalen Desktop-System (z.B. mit KDE2 und StarOffice5.2) sollten insgesamt 256 MB Arbeitsspeicher genügen. Daher ist an sich eine SWAP-Partition überhaupt nicht mehr erforderlich. Um aber aller Eventualitäten abzudecken, rate ich dennoch zu einer Mini-Swap-Partition von zumindest 32 MByte.
Allerdings: Deine Festplatte ist so groß, da kommt es auf diese Größe auch nicht mehr an!

3. Der Rest von 17,5 GByte: an sich geht es natürlich mit einer Partition. Wesentlich sinnvoller ist es aber z.B.:
/ 3 GByte
/home 10 GByte
/backup 4 GByte
Damit erreichst Du, dass unter "/" nur die Systemdateien liegen und bei einem evtl. Systemupdate oder bei Neuinstallation die Partition /home und /backup einfach bestehen bleiben können und nicht angerührt werden => wesentl. höhere Datensicherheit.

AKRde
29.10.01, 13:04
Erst einmal danke für Deine ausführliche Antwort!

Das mit der Aufteilung des Rests auf /, /home, /backup hört sich einleuchtend an.

Kann ich das denn jetzt noch nachträglich ändern, obwohl ich bereits mit den oben genannten Angaben installiert habe?

Wenn ja, wie sollte ich vorgehen? Welche Tools benötige ich hierfür (evtl. nur Yast2?)? Welche Verzeichnisse muß ich "umkopieren"?

Gruß

Andreas

[ 29. Oktober 2001: Beitrag editiert von: Andreas2 ]

joomart
29.10.01, 13:42
Hallo !

Grundsätzlich kann man das schon ändern. Allerdings sollte man unbedingt mit dem Partitionieren bewandert sein, da man sonst sein ganzes System ruinieren kann. Einem Newbie würde ich das nicht empfehlen!

Zum Partitionieren gibt es verschiedene Möglichkeiten:

1. Komfortabel mit dem DOS-Programm PartitionMagic Version 4.0 (auf einer Diskette)oder Version 5.0 auf zwei Disketten). (Die aktuelle PCWelt 11/01 bietet dies derzeit als kostenlose Software an!).

2. Mit dem DOS-Programm FIPS, das fast jeder Linux-Distribution beiliegt. Allerdings sind hier einige Feinheiten zu beachten, z.B. Defragmentierung ist unbedingt erforderlich.
(nichts für Newbies!!!!)

3. Falls Du noch keine persönlichen Dateien produziert hast (oder diese Wegsichern kannst), dann ist eine Neuinstallation von Linux mit Installations-CD die beste und sicherste Methode, um eine Neupartitionierung vorzunehmen. Beim Installationsvorgang kannst Du in der Regel eine individuelle Partitionierung vornehmen (z.B. bei SuSE 7.x), indem Du für die verschiedenen Partitionen den Pfad (sog. Mountpoint) und die Größe angibst.
*** Ab SuSE 7.3 soll es angeblich auch im laufenden Betrieb möglich sein, die Partitionen zu verändern ... mir wäre das aber zu unsicher.

pasti
29.10.01, 19:02
Hi,

ich finde die aufgezeigte Partitionierungsart unlogisch. Wer hat 10 GB Persönliche Daten auf einer Workstation, diese aufteilung ist nur auf einem Server sinvoll. Man muss beachten wieviel Software man installieren will, und entsprechend viel Speicherplatz auf /usr und /opt zur Verfügung stellen. Dann kann man auch /usr und /opt readonly mounten.

Ab Kernel 2.4.10 oder so, wurde die Speicherverwaltung geändert. D.h. VirtualRAM = 2 * RAM gilt wieder.

Von wenig VirtualRAM muss ich dir abraten, denn wenn du viele Programme und Dieste laufen hast kommst du mit 256 MB RAM sehr schnell an die Grenze.

PS: Ändern von Partitionen während des Betribes liegt am ReiserFS bzw. Ext3.

AKRde
30.10.01, 09:41
Hmmm, damit haben wir dann zwei widersprüchliche Meinungen zu meinen Partitions-Angaben... ;-)

Joo, was sagst Du, oder auch die anderen, zu Pastis Vorschlag?

Gruß

Andreas

Merkur
30.10.01, 14:18
hi andreas,
dein hauptproblem wird wahrscheinlich die 1024 zylinder grenze in verbindung mit xp sein.
d.h. eine kleine /boot-partition sollte vor xp liegen.
xp direkt verschieben geht erst ab pq-magic 7.0 (hat mich selber schon ca 10 gb daten gekostet)
ein workaround wäre vielleicht ein image-backup der xp-partition, dann die platte neu partitionieren und so weiter....
wird aber auch ein bischen basteln, da du mindestens die boot.ini anpassen mußt.
starten geht dann über den lilo.
zu den größen deiner linux-parts läßt sich nicht viel sagen, da das sehr von deiner installation abhängt.
bei deinem platzangebot sollte das aber nicht so schwierig werden.
prinzipiell ist die idee, system und /home zu trennen gut.
für eine standardinstallation sollten dafür jeweils 2gb reichen.
wenn's dann irgendwann eng wird, kannst du aus dem nicht genutzten platz einfach noch partitionen nachmounten, sowohl ins system, als auch nach /home.
das halte ich für die flexibelste lösung.
also:
1. - /boot ca. 20 mb
2. - xp
3. - swap 200-300 mb
4. - erweiterte part. bis ende
5. - / ca. 2 gb
6. - /home ca. 2 gb
7. - ca. 13 gb verhandlungsmasse ;)
dat is mächtig viel holz, reicht für lager und backupse.
wer die wahl hat, hat die qual...
viel spaß
uwe

ps:
ähm, wer lesen kann, ist im vorteil: sorry, du bootest ja von diskette - also vergiß den vorspann. wann sterben die dinger endlich aus?

[ 30. Oktober 2001: Beitrag editiert von: Merkur ]

AKRde
30.10.01, 15:52
/opt und /var würdest Du also nicht als separate Partition anlegen und mounten?

Wieso nicht?

Gruß

Andreas

christophwth
30.10.01, 16:23
Hi

vielleicht mal , mein standpunkt dazu
es kommt sehr auf den anwendungs fall
an. mit der partitionierung alles
auf / zu legen und
/home eine eingene partition
/boot eine eigene

ist man in den meisten fällen am besten beraten.

wenn du /usr und /opt readonly mounten
willst musst du natürlich jeweils ne eingene partion anlegen
das ist sicher
, aber wenig sinnvoll wenn du viel im system änderst

wenn du für /opt /var
jeweils eine partition anlegst
dann musst du wissen, dass auf /var/ temporäre daten geschrieben werden.
wenn du diese zu klein dimensionierst
dann könnte ein zu grosses logfile unter /var/log ein problem darstellen

andere überlegung du kompilierst immer
die neusten kernel und lässt die
sourcen immer unter /usr/src/ liegen

nach dem 6. kernel ist /usr partition voll

ich bin mit dieser methode und vielen
selbstkompilierten sachen
an die grenze meiner 3GB / partition gelangt

auf home sind noch 8 G frei
ich hätte also noch kein problem
wenn ich alles unter / in eine grosse partition geschrieben hätte.

der nachteil dabei ist aber wenn man
sein linux neuinstallieren
will, oder wohlmöglich
mehrer linux systeme mit den gleichen home verzeichnissen nutzen will.
da ist eine eingene partition /home
sehr sinnvoll weil diese sonst nur mit erheblichem mehraufwand gesichert und rückgespielt werden
könnte.

in der heutigen zeit der schnellen rechner aber auch fast kein problem mehr.

eine pefekte lösung zur partitionierung gibt es nicht
spätesten wenn du an eine grenze stösst
merkst du was du später anders machen sollest.

gruss
christoph