Nina Käsehage: Häufig sind Menschen auch aus Sicherheitsbereichen an sogenannten Hintergrundgesprächen interessiert, die häufig nicht dazu führen sollen, dass tatsächliche Missstände behoben werden, sondern dass nur ihre eigenen Problemlagen verdeckt werden.
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Katrin Heise: Und wenn ich Sie richtig verstehe, das müssen Sie jetzt selber sagen: Sehen Sie den Verfassungsschutz und dessen Arbeit als Teil des Problems?
Nina Käsehage: Ja.
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Also ich persönlich sehe mich unter anderem in der Wissenschaft, weil die Wissenschaft eben eine ganz wichtige Position vertreten sollte, und zwar aufzuklären, unabhängig von einer gewissen Zielführung. Was der Verfassungsschutz macht, ist eine Schwarz-Weiss-Malerei. ... Diese Sicht darf auf gar keinen Fall von der Wissenschaft adaptiert werden, denn wir sind eigenständige Forscher und wir haben die Pflicht, die wissenschaftliche Pflicht, objektiv verschiedene Facetten darzustellen.
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Das ist nicht so, wie vor einigen Jahren noch von den Sicherheitsbehörden mal gehofft wurde, dass diese Ausreiser nach Syrien oder in den Irak gehen, dort hoffentlich, aus dieser Sicht, ums Leben kommen und das Problem dann sogenannt "gelöst" sei. Das ist unverantwortlich und menschenverachtend und wir sollten das alle nicht unterstützen, weder die Wissenschaft, noch die Presse, noch die Prävention. Wir sind eigenständige Arbeitsbereiche und wir dürfen uns nicht korrumpieren lassen. Wir dürfen diese Hegemonie der Sicherheitsbehörden nicht akzeptieren.
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Das ist ein Irrsinn, das ist eine Lügenmär. ... Das ist eine Augenwischerei gegenüber der Bevölkerung.
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